Gelassenheit hat etwas zu tun mit „Lassen-Können, Los-Lassen, Zu-Lassen, Sein-Lassen, Ein-Lassen“.
Ich lasse meine Forderungen an mir selbst los, ich lasse Altes los. Was sich mir im Hier und Jetzt zeigt, das lasse ich zu. Um das Neue kennenzulernen, nähere ich mich ihm achtsam. Dabei bewerte ich es nicht automatisch oder verurteile es direkt. Gegebenenfalls trete ich innerlich einen Schritt zurück, um bewusst wahrzunehmen, und dann zu entscheiden. Wenn ich weiß, dass nichts auf der Welt vollkommen und jeder Mensch anders ist, sowie auch einen anderen Blickwinkel hat, dann kann ich mich getrost auf das Neue einlassen.
Ich kann lernen, das in Ruhe hinzunehmen, was nicht zu ändern ist, wie zum Beispiel einen Unfall oder die Entscheidung von einem anderen Menschen. Ich kann aber auch lernen, dort etwas zu ändern, wo ich es ändern kann. So kann ich zum Beispiel aufhören mich als Opfer zu fühlen oder mich als Spielball des Schicksals zu betrachten. Ich gehe bewusst durch mein Leben und lerne es „Schritt für Schritt“ gelassen zu sein. Ich lasse meine Angst davor los, dass etwas geschieht, was ich nicht will, und dass etwas nicht klappen könnte, was ich will. Ich umarme mich täglich selbst und sage mir, dass ich mich liebe, das ist der erste Schritt.